Ski-Freund Thomas Kolb spielt für Kinder in Bolivien

Benefizkonzert – Sonntag, 31. März 2019, 18 Uhr – St.-Sebastianhaus 

Eintritt frei (Spenden erbeten)

Die Kolb-Dynastie in Kuppenheim hat nicht nur Schuhmacher, versierte VerkäuferInnen für Schuhe und Bergsportartikel sowie SkifahrerInnen hervorgebracht, sondern mit THOMAS KOLB auch einen ausgezeichneten Berufsmusiker. Thomas ist es gelungen, acht Musiker aus der Region um sich zu scharen, um am letzten Sonntag im März in seiner alten Heimatstadt Kuppenheim ein Konzert für ein Kinderarbeiter-Projekt von terre des hommes zu geben. Alle Musiker verzichten auf ihre Gage und hoffen, dass ein stattlicher Erlös für die „kleinste Gewerkschaft der Welt“ zusammenkommt.

Evolver-Band spielt für Kinderarbeiter-Projekt in Bolivien       

In Karlsruhe als Geheimtip gehandelt, schaffte es die neun­köpfige Band Evolver letztes Jahr sogar aufs Vorfest in Karlsruhe und konnte dort das bunt gemischte Publikum begeistern. Das Repertoire der Band ist eine tanzbare Mischung aus Acidjazz, Funk und Soul. Zur Songauswahl gehören Stücke von Lonnie Listen Smith, Gil Scott Heron, Jamiroquai, Amy Winehouse und Corduroy – teils original gespielt, teils neu interpretiert. Dabei vermischen sich die afroamerikanischen Stilrichtungen Blues, Rhythm & Blues und Gospel mit den Weiterentwicklungen Soul, Jazz, Funk, Hip Hop, Rock und auch vielen Latin-Elementen zu einem heißen Groove-Gemenge

Die Besetzung: Thomas Kolb (Gitarre), Patrick Wingert (Vocals), Bernd Knorr (Trompete), Ulrich Drgalla (Saxophon), Oliver Geiger (Posaune), Helge Schaar (Drums), Daniel Westermann (Keyboard), Thomas Jachmann (Percussions) und Jochen Pregger (Bass). Info: www.evolver-band.de

Bewirtung mit orientalischen Leckerbissen…

… – ein Beispiel für gelebte und gelungene Integration. Vor der Veranstal­tung und in der Pause wird der Türkische-Schul-Elternverein Gaggenau, wie schon mehrmals für terre des hommes, orien­talische Köstlich­keiten anbieten.

Projekt: Bolivien schafft einen neuen Ansatz

In der alten Minenstadt Potosí (in den Anden, 4.000 m hoch gelegen) arbeiten etwa 7.000  Kinder von klein auf, um Geld für den eigenen Lebensunterhalt und den ihrer Familien zu verdienen. Sie streifen durch die Städte als Schuhputzer, tanzen und singen für Busreisende, packen in der Landwirtschaft mit an, arbeiten in Haushalten oder schuften in den Minen. Für die meisten Kinder ist Arbeit jedoch die einzige realistische Möglichkeit, der bitteren Armut zu entfliehen. 

Die Kinder aus verschiedenen Gewerben haben sich in Potosi  zusammengeschlossen und wollen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und  Eigenbetriebe gründen. Die Kinderarbeiter gehen aktiv auf die Straße, um für die Anerkennung und Achtung ihrer Arbeit zu demonstrieren. Nur wenn sie als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft akzeptiert werden, wird sich auch an ihrer Misere etwas ändern.

Kinderarbeit unter 14 Jahren ist nach internationalen Menschenrechten verboten. Doch in Bolivien ist sie in der einheimischen Kultur tief verwurzelt und in vielen Fällen für Familien überlebenswichtig. Verbote und Gesetzestexte alleine helfen nicht, die Lage der arbeitenden Kinder zu verbessern. Seit 2014 gib es nun einen neuen gesetzlichen Ansatz, Kinderarbeit grundsätzlich nicht zu verbieten, sondern unter staatlichen Schutz zu stellen. Kinderarbeitsplätze sind bei einer Ombudsstelle genehmigungspflichtig anzumelden – und soziale Leistungen, genügend Freizeit und der Schulbesuch müssen garantiert sein.  

Kleinste Gewerkschaft der Welt

Im Gesetzesprozess hat die Kindergewerkschaft NATs aktiv mitgewirkt. Präsident Evo Morales, der ehemals selbst als Kind arbeiten musste, unterstützt die Initiative höchstpersönlich, und terre des hommes hilft ihnen dabei, sich für ihre Kinderrechte in Bolivien stark zu machen.

Die Kindergewerkschaft ermöglicht nahezu 100 Prozent der Kinderarbeiter in Potosi eine Schulbildung. Kinder im Bergwerk (es sind immer noch 150) werden vor gefährlicher Arbeit und Hausmädchen vor sexuellen Übergriffen geschützt. Schuhputzer und Landarbeiter im Kindes- und Jugendalter werden über ihre Rechte aufgeklärt. Und für Jungen und Mädchen gibt es eine Ausbildung und Arbeit in einer Bäckerei bzw. Konditorei.

Zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen in Potosi sind in der Gewerkschaft NATs organisiert und erreichen damit 7.000 der Gleichaltrigen in der Bergarbeiterstadt. Ihre Arbeit genießt mittlerweile Vorbildcharakter im ganzen Land, selbst Gruppierungen in den Nachbarländern Südamerikas zeigen Interesse an dem Erfolg versprechenden Projekt. Info: www:tdh-ag.de/murgtal